Debatte: Antifaschismus I

(enthält möglicherweise Meinungen von Einzelpersonen/Gruppen)

Die Antifaschistische Aktion aufbauen?…

Die Antifaschistische Aktion war eine Organisation des Widerstandes gegen den aufstrebenden Nationalsozialismus in den 30er Jahren. In den 90er Jahren gründeten sich erneut antifaschistische Initiativen unter dem selben Namen. Gruppen wie die Göttinger „Autonome Antifa (M)“ oder die „Antifaschistische Aktion Berlin“ sind die bekanntesten Beispiele. Der Kampf, den die Genoss_Innen damals führten, ist weiterhin aktuell und muss weiter geführt werden. Der Faschismus hat sich zwar in seinem Auftreten verändert, jedoch nicht in seinem Wesen. Rechte Politik bedeutet immer noch Gewalt, Ausgrenzung und, im schlimmsten Fall, Tod. Entweder durch Feuer, das Wasser des Mittelmeers oder die Kugeln aus den Pistolenläufen des NSU.

Konseuqenter antifaschistischer Widerstand bleibt solange notwendig, wie die Ursachen des Faschismus bestehen. Allein die klassenlose Gesellschaft, also die Beseitigung des Ausbeutungsverhältnisses des Kapitalismus, bringt die Menschen in die Position, sich schlussendlich von Mechanismen wie Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus zu lösen.
Aus diesem Grund sehen wir die Notwendigkeit eines revolutionären Anspruchs in den antifaschistischen Organisationen, um nachhaltig eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der internationalen Arbeiter_Innenklasse zu erstreiten und Faschismus in allen seinen Formen auf theoretischer und praktischer Ebene zu begegnen.
Wir machen uns nicht die Illusion, dass der revolutionäre Prozess bereits im Gange ist oder dass dieser zu Krisenzeiten in westlichen Industrienationen beginnen wird, wie Karl Marx zur Zeit der industriellen Revolution schrieb. Der revolutionäre Prozess ist lang, frustrierend und keine historische Gesetzmäßigkeit!
Es liegt an den Lohnabhängigen der Welt, diesen Prozess in Gang zu bringen, in Bewegung zu halten und zu einem positiven Ende zu führen.
Ohne einen revolutionären Anspruch fehlt der antifaschistischen Bewegung die notwendige theoretische Grundlage, dem Faschismus entgegenzutreten und gesellschaftsfähig zu werden.
Betrachten wir jedoch den revolutionären Anspruch, den wir haben, so wird uns klar, dass dieser nicht innerhalb einer Subkultur bzw. einer „Szene“ bestehen kann. Es müssen Diskurse mit eigener Handschrift besetzt und so transparent wie möglich dazu gearbeitet werden.
Die Menschen in unserem Umfeld müssen wieder sehen können, was wir tun, was wir wollen und vor allem müssen unsere Beweggründe erkennbar sein.
Raus aus den autonomen Zentren und hin zu den Berufsschulen,
Fach-/Berufsoberschulen und den Betrieben. Mit der Agitation der letztendlich Betroffenen des Kapialismus verabschieden wir uns vom gegenseitigen Politisieren in einer Blase der Weltfremde und unreflektiertem, selbstgerechtem Aktionismus.
Um jedoch glaubwürdig und geschlossen auftreten zu können, fehlt es der antifaschistischen Linken in Deutschland an einer Plattform, die groß genug wäre, um eine konkrete Anlaufstelle zu bieten. Die AA/BO(Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation) als Versuch, die
antifaschistische Linke strömungsübergreifend und vor allem überregional zu organisieren scheiterte. Einer der größten Kritikpunkte: sexistische Strukturen innerhalb der Organisation.
Da seitdem in den meisten Antifa-Gruppen ein notwendiger Strukturwandel diesbezüglich und in anderen Punkten stattfand, nicht zuletzt herbeigeführt durch zahlreiche Fantifa(Frauen&Lesben/Feministische Antifa)-Gruppen, besteht – aus unserer Sicht – die Möglichkeit einer erneuten überregionalen Organisation revolutionärer antifaschistischer Kräfte.

Für die soziale Revolution und konsequenten Antifaschismus!

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